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Klarna: Wie der Ratenkauf zur Schuldenfalle wird


Schulden durch Ratenkauf
Klarna: Der sorglose Weg in die Schuldenfalle?

t-online, Jörg Großmüller

27.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Klick und gekauft – beim Onlineshopping ist es einfach, sich zu verschulden. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/imago-images-bilder)

Als Zahlungsanbieter ist Klarna bei Händlern und Kunden beliebt. Doch der Service bietet nicht nur Vorteile.

Für Händler und Verkäufer scheint der Zahlungsdienstleister Klarna eine feine Sache zu sein. Ohne Aufwand bieten Onlinehändler gängige Zahlungsmethoden wie Zahlung auf Rechnung, Ratenkauf und Sofortüberweisung an. Doch welche Risiken birgt das für die Kunden?

Funktionsweise von Klarna

Mal schnell ein neues Paar Schuhe, eine Spielekonsole oder Tickets für die nächste Kinovorstellung kaufen – der Anbieter Klarna ist mittlerweile fast überall. Das Prinzip ist einfach: Der Händler bekommt den Rechnungsbetrag des Kundeneinkaufs sofort gutgeschrieben. Im Gegenzug tritt er seine Forderungen gegenüber dem Käufer an den Service ab.

Klarna verdient dabei doppelt. Zum einen erhebt der Dienstleister bei den Händlern eine Nutzungsgebühr. Zum anderen verdient er an den ausstehenden Zahlungen des Kunden.

Schuldenfalle mit nur einem Klick

Schulden zu machen, gestaltet sich für den Kunden sehr einfach. Einmal die Klarna-App auf dem Handy installiert, lassen sich getätigte Käufe in Ratenkäufe umwandeln oder die fällige Zahlungsfrist verlängern. Diesen Dienst lässt sich Klarna gut bezahlen: Für einen Ratenkauf mit sechs Monaten Laufzeit zahlt der Kunde einen effektiven Jahreszins von 12,9 Prozent. Die Verlängerung der Zahlungsfrist um 30 Tage berechnet Klarna pauschal mit 1,19 Euro. Bei 60 Tagen sind 1,49 Euro fällig.

Verlockend für alle Altersgruppen

Klarna selbst gibt an, dass das Durchschnittsalter der Nutzer bei 42 Jahren liegt. Generell steht der Zahlungsdienst erst Kunden ab 18 Jahren zur Verfügung. Zusätzlich führt Klarna in Zusammenarbeit mit der Schufa bei jedem Kauf eine Bonitätsprüfung durch. Diese soll gewährleisten, dass nur zahlungsfähige Käufer einen Kredit erhalten.

Laut eigenen Angaben handelt es sich bei einem Prozent aller über Klarna abgewickelten Käufe um Ratenkäufe. Ein Inkassounternehmen musste bisher nur bei 0,88 Prozent aller ausgestellten Rechnungen eingeschaltet werden. Ein Unterschied zwischen den Altersgruppen der Kunden zeigt sich hierbei nicht.

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Schnelle Überbrückung bis zum nächsten Gehalt

Der Monat hat erst die Mitte erreicht und das Gehalt neigt sich dem Ende. Es besteht der Wunsch, trotzdem noch mal etwas Schönes zu shoppen. Die Verlockung, nicht vorhandenes Geld auszugeben, ist groß – und Klarna macht es möglich. Der Nachteil: Das im Vorfeld ausgegebene Budget fehlt im nächsten Abrechnungszeitraum häufig erneut. Schnell kommt eine Abwärtsspirale in Gang, die sich nur schwer aufhalten lässt.

Für Anbieter und Händler ist Klarna auf jeden Fall praktisch. Auch der Kunde profitiert von vielfältigen Zahlungsmöglichkeiten. Wer Nachteile wie Schulden vermeiden möchte, sollte aber die Risiken der Buy-Now-Pay-Later-Käufe nicht unterschätzen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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